In Moldawien leben 3.560.000 Menschen. Die offizielle Amtssprache ist Moldauisch. Dennoch spielt die russische Sprache eine besondere Rolle, weil sie zur Kommunikation dient und Handelssprache ist.
Am 28. Oktober wurden wir von einem Jugendleiter aus der Gemeinde in Saratha-Galbenay am Flughafen in Chisinau abgeholt und in das Brüderzentrum Elim (siehe linkes Bild), das sich in der Hauptstadt (Chisinau) befindet, gebracht.
In diesem Zentrum, das mit Hilfe von Spenden gebaut wurde, hatten wir die Möglichkeit drei Tage zu wohnen.
Von dort fuhren wir weiter zur Metro (Lebensmittelgeschäft) und kauften Grundnahrungsmittel für arme Familien ein, die wir dann in den nächsten Tagen besuchen wollten.
Gott dankend für den Tag, gingen wir, mit Vorfreude auf den nächsten Tag, zu Bett.
Am nächsten Tag (Samstag, 29.10.11) durften wir duch Gottes Gnade auf einer Jugendkonferenz in Ribniza den reichen Segen Gottes verspüren. Das Thema war Epheser 5, 14: ,,Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten.“ Es waren Jugendliche aus ca. 23 Gemeinden anwesend. Der Chor bestand aus ca. 200 Sängern, die aus den verschiedenen Gemeinden waren.
Die Bauweise und auch Ausstattung des Gemeindehauses ist sehr schlicht gehalten. Die Fußbodenoberfläche besteht aus Beton und die Bühne wurde aus Holzpaletten aufgebaut, über die eine Folie gezogen wurde.Nachdem wir wieder einmal diese wunderbare Erfahrung machen durften, dass es überall auf der Welt Christen gibt, die Gott von ganzem Herzen dienen, fuhren wir zu einem Rehabilitationszentrum. Dort erfuhren wir mehr über Menschen, die Alkoholprobleme haben/hatten und drogenabhängig sind/ waren und schlussendlich den Weg zu Gott fanden. Ein blinder Mann sagte: „Gott hat mir meine fleischlichen Augen wegen meinen Sünden verschlossen, dafür meine geistlichen Augen geöffnet.“
Momentan leben in diesem Gebäude ca. 30 Personen. In der Regel werden sie dort sechs Monate lang behandelt und gehen dann wieder zu ihren Familien zurück.
Der Tag verläuft nach einem bestimmten Ablauf, der um 6 Uhr morgens beginnt und um 22 Uhr abends endet. In dieser Zeit stellen sie Betonklötze her, beschäftigen sich mit dem Haushalt, melken die Kühe, etc.
Zwischendurch finden Gebetsstunden und Gottesdienste statt.
Nach diesem Einblick fuhren wir wieder zurück nach Chisinau, wo wir erst mal unseren Hunger mit einem moldauischen Essen stillten. Im Brüderzentrum zurückgekehrt, packten wir Geschenke für die Kinder des Kinderheims ein.
Tag drei (Sonntag, 30.10.11) war ein besonderer Tag für uns, denn wir fuhren in das Kinderheim in Burlacini (3 Stunden Fahrt). Dort nahmen wir in einer kleinen Gemeinde (ca.50 Personen) am Gottesdienst teil. Hier bekommen ca. 20 Kinder (siehe Bild) drei Mal in der Woche eine warme Mahlzeit und werden im Wort Gottes unterrichtet. Diese Kinder haben zu Hause unterschiedliche Probleme. Die Eltern/Elternteile sind oft alkoholabhängig und interessieren sich nicht für ihre Kinder. Nach dem Mittagessen durften wir dann die Kinder kennen lernen.
Die Kinder sind im Alter von ca. 2 bis 15 Jahren. Nachdem die meisten Kinder auf Fragen sehr schüchtern reagierten, beschlossen wir im Freien ,,der Fuchs geht um“ zu spielen. Sie wurden offener und man merkte ihnen an, dass sie großen Spaß hatten. Nach ein paar Runden ,,Der schwarze Mann“ und einem moldauischen Spiel, begaben wir uns ins Gebäude zurück. Dort lernten wir die Kinder während dem Spiel ,,Flüsterpost“ immer mehr kennen und schlossen sie immer mehr in unsere Herzen ein. Da wir noch einen etwas längeren Rückweg vor uns hatten, mussten wir uns langsam von allen verabschieden. Doch davor gab es noch mitgebrachte Geschenke/ Süßigkeiten aus Deutschland. Die Kinder freuten sich riesig und machten uns den Abschied somit noch schwieriger.
Mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen machten wir uns auf den Weg nach Saratha-Galbenay.
Dort feierte ein junges Brautpaar seine Hochzeit und somit aßen wir dort noch zu Abend und hatten danach Gemeinschaft mit den Jugendlichen aus dieser Gemeinde.
Es ist faszinierend wie Gott Menschen aus so verschiedenen Ländern und Kulturen vereint und man sich als Geschwister im Herrn kennen lernt und sich wie zu Hause fühlt. Wir durften einen wunderbaren Abend verbringen und erfuhren einiges über das Wirken des Heiligen Geistes unter Jugendlichen in diesem Land. Es ist faszinierend zu hören, dass die Hälfte der Jugend aus dieser Region frisch bekehrt ist.
Für die nächste Nacht wurden wir auf verschiedene Familien aus der Gemeinde aufgeteilt, wo wir eine Nacht verbrachten. Diese Familien leben in unterschiedlichen Umständen. Diese sind in diesem Land von sehr arm, arm, normal und reich sehr deutlich zu sehen. Wenn bei jemandem Wasser aus dem Wasserhahn fließt, lebt er schon in einigermaßen guten Zuständen. So durften wir diese Nacht in etwas anderen Umständen, als wir es von unserem deutschen Standard gewohnt sind, verbringen.
Tag vier (Montag, 31.10.2011) wurde dazu bestimmt, dass wir sehen, wie das wahre Leben in Moldawien aussieht. Nach einem kurzen Rückblick der Gemeindegeschichte zeigte uns der Pastor der Gemeinde (33 Jahre alt, 3 Kinder) das Altersheim (siehe Bild – rechtes Gebäude), das sich nebenan befindet. Als der Bau begonnen wurde, wurde das Gebäude zu Jugend-/ Kinderstundenräumen vorgesehen, doch hinsichtlich der großen Notlage der alten Menschen, die auf sich allein gestellt waren und wegen Kälte, Krankheit und Armut nicht überleben würden, beschlossen sie ein Altersheim zu bauen, wo ehrenamtliche Mitglieder der Gemeinde (siehe linkes Gebäude) arbeiten. Zur Zeit leben dort 18 alte Menschen. Das Altersheim wird für 50 Personen ausgebaut.
Beispiel für Lebensgeschichten von Menschen, die dort leben:
Eine Oma (ca.60 Jahre alt) wurde vor 5 Jahren ins Altersheim aufgenommen. Ihre Eltern sind im Krieg gestorben, als sie noch sehr jung war. Ihr Bruder wollte weg aus Moldawien und hinterließ sie mit 13 Jahren in einer Psychiatrie, dort wurde sie ausgenutzt und kümmerte sich hauptsächlich um den Haushalt und die Tiere. Schweine sind ihr Leben, sie kommt ohne sie nicht mehr klar.
Jetzt lebt sie in diesem Altersheim und ist eine sehr aufgeweckte und temperamentvolle Oma, die nie krank ist.
Danach fuhren wir zu einem Grundstück (siehe Bild rechts), auf dem ein altes Gebäude steht, dass die Gemeinde gekauft hat. Dort wollen sie nach Vollendung vom Bau des Altenheims ein Waisenhaus gründen. In Moldawien gibt es viele Kinder, die ohne Eltern aufwachsen, da die Eltern nicht mehr am Leben oder ausgewandert sind, um irgendwo anders zu arbeiten und dort ein neues Leben zu beginnen.
Nach dem Mittagessen mit deren Jugend machten wir uns auf den Weg zu den unterschiedlichen Familien, die in den nebenliegenden Dörfern wohnen, um ihnen die Lebensmittel zu geben, die wir einige Tage vorher eingekauft hatten.
Wir betraten fassungslos eine dreckige Baracke. Diese Familie gibt alles für Alkohol auf. In dieser Familie ist vor einer Woche der Sohn gestorben, der auch Alkoholiker war. Sie leben in Dreck und Unordnung. Wir sangen ein Lied zur Ehre Gottes und verließen die Baracke.
Wir besuchten eine christliche Familie, bei der der Vater gelähmt ist und eine Tochter psychisch krank. Der älteste Sohn ist der Einzige, der Geld nach Hause bringt. Man merkt ihnen an, dass die Umstände nicht leicht sind und doch sind die Menschen glücklich.
Des Weiteren besuchten wir einen Mann (siehe Bild rechts), der halbseitig gelähmt ist, deshalb schafft er es nicht, den Haushalt zu führen. Aufgrund seiner Einschränkung verließen ihn seine Frau und sein Kind.
Wir kamen zu einer alten und verwüsten Hütte (siehe Bilder unten), wo eine Frau lebt, die auch mal im Altersheim war. Im Heim geht es den alten Menschen viel besser, weil sie es dort warm haben und versorgt werden. Diese Frau kehrte freiwillig wieder zurück in ihre kalte und dreckige Hütte, weil sie Alkohol nicht konsumieren konnte, den man ihr im Altenheim verbot.
Als nächstes besuchten wir einen blinden Mann. Seine Frau erklärte uns, dass er eine Operation braucht, diese aber nicht gemacht werden kann, da ihm die notwendigen Papiere fehlen. Auch ihnen haben wir einige Grundnahrungsmittel zurückgelassen.
Unterwegs verteilten wir Süßigkeiten an Kinder, die sich riesig über die Kleinigkeiten freuten.
Nach diesem langen Tag verbrachten wir den Rest des Tages vorerst mit Jugendlichen, die wir schon am Vorabend kennen lernten. An diesem Tag noch machten wir uns auf den Weg nach Chisenau ins Brüderzentrum und verbrachten dort unsere letzte Nacht.
Am fünften Tag (Dienstag, 1.11.2011) führte uns unser Begleiter nach dem Frühstück durch die Hauptstadt. Nachdem wir einiges besichtigt hatten und zu Mittag aßen, brachte man uns zum Flughafen, wo wir uns bei unserem Begleiter für die vergangenen Tage bedankten und verabschiedeten.
Vor allem sind wir Gott dankbar, der uns diese Reise ermöglicht und uns dabei gesegnet hat!