Gott kommt spätestens rechtzeitig
Wie heißt es so schön?, der Mensch denkt, doch Gott lenkt (Sprüche 16,1)
Genau das durfte ich selber erleben. Nach meiner Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten 2015 stand für mich fest, dass ich irgendwo im Ausland herumreisen und Abendteuer erleben möchte. Denn, Reisen ist wunderschön, es ist bereichernd, es zeigt dir Schönheit, Glück und alles Lebenswerte auf einmal. Doch auf unerklärliche Weise bin ich in Indien gelandet und kann Gott nur danken, wie er mich dorthin gebracht hat. Da Indien als Reiseziel für mich nie ein Thema war, staune ich täglich darüber wie Gott meine Wege gelenkt hat. Mit seiner Hand, öffnete er die Türen damit ich euch diesen Brief hier aus Indien schreiben kann.
Indien selbst lag mir nie besonders auf dem Herzen, auch das Thema Mission war für mich kein großes Thema gewesen. Wie es dazu kam, dass ich euch diesen Brief aus dem nordöstlichen Teil Indiens schreibe, möchte ich euch in einigen Sätzen erläutern.
Gott weiß welchen Menschen er wo am meisten gebrauchen kann. So durfte ich den persönlichen Ruf von Gott selber hören und erkennen, wie und wo Gott mich gebrauchen möchte. 2016 entschied ich mich nach einem Jugendgottesdienst in dem ein Missionar aus Indien erzählte, dem Gefühl von Gott berufen zu sein, nachzugehen. So reiste ich ohne große Kenntnisse über das Land, aber mit dem Vertrauen auf Gott das erste Mal nach Indien. Ich verbrachte 5 Monate in einem Krankenhaus der Mission NIEA in Bihar im nordöstlichen Teil von Indien. Bihar zählt zu den ärmsten und unterentwickeltstem Bundesstaat Indiens. NIEA ist eine Partnerorganisation der Inter-Mission. Das Ziel der Mission ist es, die Menschen mit der Liebe Jesu zu erreichen. Wir arbeiten in verschiedenen Bereichen: Gemeindegründung, Kinderheime, Bildung, medizinische Versorgung, Bibelübersetzung, Bibelschule und ein Heim für Menschen mit besonderer Not und Behinderung.
Aufgrund der COVID-19 Pandemie, war es fast unmöglich an ein Visum für Indien zu gelangen. Die Touristenvisas wurden komplett storniert und die Botschaft erklärte mir unmissverständlich am Telefon, dass ich die nächsten Monate kein Visum erhalten würde.
Aber wie schon erwähnt, Gott öffnet die Türen, und so bekam ich die Bestätigung das der Ruf den ich wahrnahm wirklich von Gott kam. Mein Arbeitsvisum wurde nach zwei Monaten der Ungewissheit erteilt. Gott hat seinen eigenen Zeitplan und wenn ich eins gelernt habe, dann, dass dieser perfekt ist.
Am 23.04.2021 landete ich in Bagdora, nur Stunden später wurde der gesamte Reiseverkehr zwischen Deutschland und Indien aufs Minimum reduziert.
Covid-19 hatte Indien überrollt.
Das indische Gesundheitssystem steht kurz vor dem Kollaps, was einerseits sehr beunruhigend ist, andererseits kann mich Gott hier aber gerade in dieser schweren Zeit effektiv einsetzen.
Das Krankenhaus hat bereits neue Coronastationen errichtet, indem Liana (aus Deutschland), Natascha ( aus der Schweiz) und ich gemeinsam gegen COVID-19 und gemeinsam für Gott arbeiten möchten.
Unser größtes Anliegen ist es , den Krankenschwester in Ausbildung in der schwierigen Zeit zur Seite zu stehen , und durch Gespräche ihnen aufzuzeigen, dass das Elend hier auf der Welt nur von kurzer Dauer sein wird, im Vergleich dazu, wie wir die Ewigkeit bei Gott erleben dürfen.
Die Gnade, die Gott uns geschenkt hat, möchten wir verkünden und mit der Nächstenliebe auch die Bevölkerung rund um das Krankenhaus erreichen.
Gerne möchte ich euch auf dem Laufenden halten und euch Geschichten oder Zeugnisse weitergeben, die es wert sind, erzählt zu werden.
Kathrin Schön